Stufenlager der Pfadfinder 2015

Ich glaube ich kann für alle sprechen, die auf diesem Lager dabei waren und sagen, dass man sich noch lange daran erinnern wird. In den 10 Tagen, die wir gemeinsam auf dem Lagerplatz in Naturns, Italien, verbracht haben, ist aus uns eine kleine „Familie“ geworden.

Am 17. August kamen wir alle früh morgens am Kaplaneihaus zusammen und natürlich gab es ein paar Nachzügler, die etwas später als geplant anrückten. Aber dann ging es relativ fix los und schon bald waren wir in Naturns angekommen. Den Lagerplatz zu finden war eine knifflige Angelegenheit, da er inmitten von Apfelfeldern lag und man sich nicht sicher sein konnte ob man nicht vollkommen falsch war.

Dann hieß es erst mal kräftig mit anpacken beim Ausladen. Danach wurde gevespert und anschließend der Aufbau begonnen: drei Jurten (Für Leiter, Jungs, Mädchen) und das Küchenzelt. Irgendwann war es dann endlich geschafft und wir genossen am Abend alle frisch gemachtes Popcorn aus den Flammen des Lagerfeuers.

Der Tag darauf wurde dem nachträglichen Aufbau gewidmet, bzw. der „Luxus Ausstattung“. Dazu gehörten die „chill-out area“, der Bannermast und die Mülleimer. Ich denke die „chill-out area“, mit ihren drei Hängematten und den provisorisch zusammengebauten „Bänken“ aus alten Paletten konnte die größte Begeisterung entfachen. Leider hat es an diesem Tag etwas geregnet – doch als unser Banner gehisst wurde, schaute die Sonne mal kurz raus.

Über Nacht hatte sich das Wetter nicht gebessert, weshalb wir in ein „Erlebnisbad“ gegangen sind. Das Bad war wirklich top, es gab ein paar Rutschen und sogar einen Strudel. Zusammen haben wir das ganze Schwimmbad auf den Kopf gestellt und hatten eine Menge Spaß.

Da wir am Donnerstag alle noch etwas vom „Erlebnisbad“ geschafft waren, war es ganz erholsam, mal nur seinen Kopf gebrauchen zu müssen. Nach dem Frühstück gab es ein Gruppenspiel, bei dem man durch den Handel von Perlen mit unterschiedlicher Wertigkeit versuchen musste, seinen Reichtum zu vergrößern. Das Spiel war insgesamt sehr komplex, da man in verschiedene Vermögensstufen eingeteilt wurde und immer neue Regeln hinzukamen. Am Ende des Spiels setzten wir uns alle zusammen, um das Ergebnis zu reflektieren. Allmählich wurde uns allen klar, dass hinter dem Spiel mehr steckte und dass es eigentlich als Denkanstoß gedacht war. Am Nachmittag wurden wir alle nochmals zusammen gerufen und uns wurde das Versprechen angekündigt, welches am Samstag stattfinden sollte. Alle hörten aufmerksam zu und man fing schon mal, an sich darüber Gedanken zu machen, was man versprechen will.

Für Freitag war der Hike (Wanderung mit Übernachtung) geplant, weshalb wir früh aufstehen mussten. Als wir dann auf dem Parkplatz angekommen waren von dem wir starten wollten, war es allerdings schon 11:00 Uhr, weshalb es dann schnell los ging. Wir wanderten zuerst auf der Straße entlang bis wir auf unwegsameres Gelände kamen. Das ursprüngliche Ziel des Hikes war die „Köpfelplatte“ (2409m), welche wir auf Grund der vorangeschrittenen Zeit leider nicht erreichten. Stattdessen sind wir mit unserem Gepäck, welches wir für eine Übernachtung benötigten, über einen Bergrücken (ca. 2200m) gelaufen. Insgesamt war es sehr anstrengend, die anschließende Aussicht war jedoch eine super Entschädigung und spätestens als wir wieder im Tal ankamen war man doch sehr stolz auf sich, das geschafft zu haben.

Dann kam der Samstag und alle waren wegen dem Versprechen aufgeregt. Manche von uns hatten das total vergessen und mussten sich noch darüber klar werden, was sie versprechen wollen. Dank der Unterstützung der Leiter und der Gruppe konnte sich letzten Endes jeder ein schönes Versprechen notieren. Später als es dunkel war wurde es ernst und wir brachen auf. Als wir angekommen waren, waren wir zwar atemlos, aber glücklich. Zwei Leiter hatten sich einen schönen Platz vor einem Felsen rausgesucht und mit Fackeln und Bannern für eine schöne Atmosphäre gesorgt. Dann ging es auch schon los und wir legten der Reihe nach unser Versprechen ab und wir wurden dann in der Gruppe begrüßt. Jeder bekam sein neues grünes Halstuch. Es war einfach ein tolles Gefühl. Als alle ihr Versprechen abgelegt hatten, genossen wir noch die Aussicht. Bis es dann wieder ins Tal ging und wir alle glücklich zusammen am Lagerfeuer saßen.

Nachdem wir uns alle am Sonntag bei Spiel & Spaß auf dem Platz ausgeruht haben, war am Montag wieder Action angesagt. Gegen Mittag fuhren wir nach Meran um dort das „Tauschspiel“ zu spielen. Das bedeutete: wir bekamen einen Gegenstand (in diesem Fall eine Kerze) und musste diesen immer weiter tauschen. Wir sollten soweit tauschen bis wir uns ein ganzes Abendessen eingetauscht hatten. Am Ende hielten wir ein paar Fertigpizzas in den Händen. Ehrlichgesagt hab ich keine Ahnung mehr wie wir das geschafft haben.

Am nächsten Tag war es schon soweit, dass wir mit dem Abbau begonnen haben. Das ganze Abbauen war ziemlich anstrengend, was mit einer spontanen Wasserschlacht aufgelockert wurde. Am Ende war fast jeder pitschnass. Als wir alle wieder trocken waren, wurde weiter abgebaut, um noch vor dem Sonnenuntergang fertig zu sein. Wie jeden Abend versammelten wir uns alle das letze Mal am Lagerfeuer und genossen es noch einmal gemeinsam dort zu sitzen.

Unser letzter Tag begann wieder recht früh. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde das restliche Gepäck eingeladen und (wie sehr häufig auf dem Lager) gegen 11.00 Uhr waren wir abfahrbereit. Zuvor setzten wir uns alle nochmals zusammen und blickten auf das Lager zurück. Nach ca. 6-7h Fahrt, sind wir alle wieder gut in Neuhausen angekommen und konnten nach 10 erlebnisreichen Tagen wieder nach Hause, denn irgendwie vermisst man sein „sweet home“ dann doch immer 🙂

Für den Bericht: Maya S.