Seit einer Woche ist eine kleine Gruppe aus 16 Pfadfindern unterwegs in Jordanien. Unsere Reise begann am 5. August mit dem Flug nach Tel Aviv und der anschließenden Grenzübertritt. Von der Grenze aus ging es weiter nach Husn, dem Heimatort der jordanischen Pfadfinder, die uns aufgenommen haben. Der erste Eindruck von Jordanien war geprägt von neuen Gerüchen, Schafsherden am Straßenrand, kleinen Dörfern und fremder Schrift auf den Straßenschildern. Auf unsere erste Nacht im Gemeindezentrum von Husn folgte am nächsten Tag die Besichtigung von Jerash, einer alten römischen Stadt und Aljun, einer Festung.
Am folgenden Tag durften wir mit den jordanischen Pfadfindern in ihr Zeltlager fahren. Zu Beginn nahmen alle gemeinsam am Gottesdienst teil – selbstverständlich auf arabisch. Workshops u.a. zur jordanischen Kultur, eine Wanderung, Kochen über dem Feuer, Wasserspiele, Halstuchknoten basteln und ein 1. Hilfe Kurs standen in den nächsten Tagen auf dem Programm. Zwischendurch zeigten wir uns gegenseitig neue Tänze, Lieder und lernten einige Brocken Arabisch – bei unseren ersten Versuchen hatten wir die Lacher stets auf unserer Seite.
Am „Deutschen Tag“ waren wir an der Reihe den Jordaniern unsere Kultur näher zu bringen. Neben einem Deutschkurs und einer Lagerolympiade durften natürlich selbstgemachte Linsen und Spätzle über dem Lagerfeuer nicht fehlen.
In Jordanien spielt Essen eine sehr große Rolle. Es gibt immer mehr als genug. Die meisten Gerichte bestehen aus verschiedenen Varianten von lecker gewürztem Reis mit Fleisch oder Fladenbrot. Auch das jordanische Nationalgericht, Mansaf, ist eine Variation davon und wird zu allen wichtigen Anlässen serviert. Gegessen wird dieses im Stehen, nur mit der rechten Hand, und der Gastgeber muss solange essen bis alle Gäste satt sind. Kaffee ist eine weitere Spezialität und trägt stets eine Kardamonnote.
Am Sonntag halfen wir mit einen Friedhof von Unkraut und Müll zu befreien – eine sehr schweißtreibende Arbeit. Nachmittags genossen wir dann den Ausblick auf den See Genezareth und die Golanhöhen, bevor wir uns auf die Übernachtung bei jordanischen Gastfamilien vorbereitet haben. In unserer Familie wurden wir sehr freundlich aufgenommen und es gab wie zu erwarten Berge zu essen.
Wir freuen uns schon darauf in den nächsten Tagen die touristischen Attraktionen wie Petra, das rote und tote Meer und Wadi Rum, die Wüste, zu erkunden.
Mirjam & Sylvie