Segeltörn der Neuhäuser Rover und Leiter

„Fahrt ihr eigentlich alle nach Holland?“ wurde unsere kleine Gruppe auf dem Weg zu unserem Segelboot, der Mercurius, in der Bahn gefragt, worauf wir natürlich nur voller Vorfreude „Ja!“ antworten konnten. Für 18 Neuhäuser Pfadfinder ging es vom 20.-27. Mai 2018 Segeln mit anschließendem Abstecher nach Amsterdam.

Nach einer ca. zehnstündigen Bahnfahrt kamen wir am frühen Sonntagabend in Harlingen an. Von dort aus stachen wir am nächsten Morgen in Richtung Vlieland in See.

Obwohl sich der ein oder andere das mit dem Wind beim Segeln anders vorgestellt hatte, hatten alle Lust mit anzupacken. Nach anfänglicher Verwirrung konnte den Anweisungen unserer Skipperin auch schnell gefolgt werden. Neben dem Hissen des Segels und der Fog, dem Helfen bei Manövern wie zum Beispiel einer Wende und ab und zu Steuern hatten wir auch jede Menge Freizeit. Die verbrachten wir an Deck mit Reden, Lesen, Entspannen und Genießen.

Als wir Montagabend dann schließlich in Vlieland angelegt hatten, war erstmal Einkaufen und Feuerholz sammeln angesagt. Gleichzeitig wurde der Strand erkundet, um eine geeignete Stelle für unser Lagerfeuer zu finden, an dem wir den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen konnten. Einige gingen jedoch schon relativ früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen um 5 Uhr ablegen wollten, um weit genug hinaus zu segeln und dort dann trocken zu fallen. Nachdem wir Ebbe und Flut abgewartet hatten, hissten wir wieder die Segel und setzten unseren Weg nach Terschelling fort.

Diesmal lag unser Hafen direkt in einer kleinen Stadt im Westen Terschellings, wodurch der Einkauf für den nächsten Tag schneller erledigt war als sonst. Nach dem Abendessen beschlossen wir uns noch ein wenig die kleine Stadt und die nahegelegenen Dünen anzuschauen oder den Luxus einer großen Hafendusche zu genießen, da sich die Duschen an Bord auf einen Quadratmeter beschränkten.

Am Mittwoch segelten wir dann ins Ijsselmeer, wo wir die Möglichkeit hatten entweder auf „hoher See“ zu ankern und zu übernachten oder in einem Fluchthafen anzulegen, in dem wir mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine sein werden. Wir entschieden uns für den Fluchthafen und abgesehen von den Fliegenarmeen, die sich an unser Boot setzten und uns am nächsten Tag nach Makkum begleiteten, ankerten wir dort tatsächlich alleine.

In Makkum angekommen zogen wir in kleinen Gruppen los, um das Dorf zu erkunden, in typischen Patat-Buden Pommes zu essen oder einfach nur das Waschhaus zu benutzen. Zum Abendessen gab es Chili con Carne und dann versammelten wir uns alle, um Kartenspiele und später in einer Bar Billard und Dart zu spielen.

Freitags legten wir bei Regenwetter ab. Nachdem wir durch eine Schleuse das Ijsselmeer wieder verlassen hatten, steuerten wir wieder den Hafen von Harlingen an. Nach einem schweren Abschied von der Crew stiegen wir alle in den Zug Richtung Amsterdam. Es folgten die Ankunft im Hostel und ein schnelles Abendessen in verschieden Fast-Food Locations in der Nähe. Am nächsten Morgen mussten sich einige beeilen, um im Hostel noch Frühstück zu bekommen, andere beschlossen einfach unterwegs was zu essen, da wir für Samstag geplant hatten die Stadt zu besichtigen. Obwohl es einige zum Hafen verschlug und andere eher durch die teils engen Gassen der Innenstadt liefen, trafen wir uns am Ende doch alle in einem Park am „I amsterdam sign“ und aßen gemeinsam ein etwas verspätetes Mittagessen. Auch den restlichen Nachmittag verbrachten wir gemeinsam im Schatten der Bäume, bevor wir abends dann noch einmal gemeinsam Essen gingen.

Am Sonntag verabschiedeten sich dann schon einige relativ früh in Amsterdam, während der Rest unserer Gruppe sich mit Bahn und Bus auf den etwas verschlafenen Heimweg machte. Spät abends hatten wir es dann schließlich geschafft und freuten uns, so schön es auf dem Schiff auch war, auf ein eigenes Zimmer mit verhältnismäßig viel Platz und einem zwei Meter Bett.

Sylvie, Maya & Carolin